Mittwoch, 29. Februar 2012

Partytime

Unsere erste richtige Party stieg gestern Abend. Wir haben uns in der Cass Bar getroffen, in der fast jeden Abend internationale Studenten rumhängen, und haben uns ein wenig Soju mit Limo gegönnt. Dieses Limonaden-zeug ist papp-süß und extrem künstlich, aber in der großen Runde wars ganz nett die Limo-Shots zu trinken. 



Rosa hat verzweifelt versucht unsere Adresse in ihr Handy ein zu tippen, damit wir dem Taxifahrer später sagen können wo wir hin wollen. Hat am Ende nicht so funktioniert und wir haben ganz altmodisch einen Zettel und Stift benutzt.




Gegen 12 Uhr ging es dann mit dem Taxi zur Disco, die irgendwo am anderen Ende der Stadt ist. Der Taxifahrer konnte auch nicht so wirklich englisch, hat also nicht verstanden was wir gemeint haben als wir erklärten, er solle uns bitte an der Metro am Ausgang 9 rauslassen. Das Wort "Exit" war ihm nicht geläufig... aber es hat alles geklappt, die 5 Taxis haben alle woanders angehalten aber wir haben uns trotzdem wiedergefunden. 
Die Disco war groß, laut, vollgestopft und heiß. Also eigentlich wie die meisten großen Discos in Deutschland auch.



Der Vodka-Martini, der Preis-Leistungsmäßig noch am vielversprechendsten war, hat leider nicht den Erwartungen entsprochen. Wenn man beim ersten Schluck schon spürt wie sich die Magenschleimhaut auflöst, dann ist das meistens kein gutes Zeichen. War auch kein Martini drin, vielleicht ein bisschen Olivenwasser von den 3 Oliven am Spieß die mit drin waren...



Fabian war auch der Meinung es schmeckt scheußlich!



So gegen 3 Uhr nachts haben wir uns dann ein Taxi geschnappt und sind nach Hause gefahren. Hat dann definitiv gereicht...






Weil wir alle ein bisschen Platt von gestern waren, sind wir heute nur zum Einkaufen raus. Einen Haushalt komplett neu einrichten ist ziemlich teuer, auch in Korea, aber ich hoffe die groben Anfangsinvestitionen sind dann jetzt erledigt. 
Morgen ist ein Feiertag, Unabhängigkeits-Ausrufungstag oder so. Bin gespannt ob wir irgendwas spannendes erleben :)


Gute Nacht.

Orientation Day

Gestern war Orientation Day. Wir wurden vor unserem Wohnheim abgeholt, sind zum Campus gelaufen, hatten 2 Stunden Vorträge über verschiedene wichtige Dinge und anschließend Pizza für alle. Weil mein persönlicher Mentor leider nicht da sein konnte, und es vielen anderen auch so ging, haben wir in einer größeren Gruppe im Anschluss an das Pizzaessen eine kleine Tour über den Campus gestartet.



Scheint ganz nett hier zu sein, im Sommer hoffentlich etwas farbenfroher... Aber manche Gebäude machen auch der Uni Stuttgart starke Konkurrenz. 



Meine "Gruppe" der ich zugeteilt war, bestand aus 4 Japanern, einem chinesisch aussehenden Kanadier und mir. Die beiden Mentoren sind Koreaner, sprechen aber top Englisch, im Gegensatz zu den Japanern, die ungefähr kein Wort auf Englisch sagen konnten. Der Kanadier hat mich echt umgehauen als er gesagt hat das er nur hier ist, weil er sich bei einer Talentagentur hier in Seoul bewerben will, das sei eine der Größten in Asien. Ich wollte jetzt nicht den Träume-zerstörer spielen und hab deswegen nicht ausgesprochen was ich gedacht habe, aber das ist ja wohl ziemlich gesponnen, ein Auslandssemester zu beginnen damit man in dem Land eine kleine Star-Karriere starten kann. So ein Schwachsinn...



Nach der Campustour wussten wir nicht was wir machen sollen, also sind wir trinken gegangen, um 3 Uhr Nachmittags. Koreaner scheinen sehr trinkfreudig zu sein, ich hab mein Soju auf jeden Fall nur mit Mühe runtergekippt um die Uhrzeit. 
Essen wurde wie immer dazu bestellt, hier Hühnchenstücke, anderes Gemüse und sau-scharfe Soße.



Koreanische Variante von Popcorn.



Obstteller. Die ersten Vitamine seit ich hier bin.



Der Talent-Kanadier ist der in der weißen Jacke. Der Mittlere ist einer der Mentoren, links eine Japanerin.





Nach dieser kleinen Veranstaltung in der Bar war ich mit Rosa im Supermarkt. Da haben wir eine neue Entdeckung gemacht. 
Wie ja vielleicht einige wissen, ist Rosa nicht so der Knoblauch-Fan. Die Koreaner offensichtlich schon, sonst gäbe es nicht 10 verschiedene Sorten Knoblauch im Gemüseregal.




Das Bild ist leider zu klein, sonst könnte man jetzt erkennen das die gesamte linke Bildhälfte von oben bis unten Tüten voller Knoblauch zeigt, und das oberste Regal der rechten Seite auch. Bon Appetit.



Obst. Sehr teuer.



In einem der 24-Stunden-Mini-Supermärkte. Überall gibt es massenhaft Milchgetränke, die Asiaten scheinen wohl doch nicht alle Laktoseintolerant zu sein, wieder ein Gerücht beseitigt.



Irgendjemand einen Oktopus-Snack ?!



Oder getrocknetes Fischfilet ?! Verrückte Welt.



Das erste, was ich nur für mich und nicht zum putzen oder essen gekauft habe: Handcreme und Nagellack. Die Gesichtsmaske gabs so dazu.


Dienstag, 28. Februar 2012

Life

Mein Block ;)



Man will ja keine Vorurteile bestätigen, aber viele Orte haben ein dang, dong oder bang im Namen.


Kreatives Wäscheaufhängen. Die Handtücher aufhängen ging ja noch, aber 20 paar Socken auf Kleiderbügeln zu verteilen und dann Platz für die Kleiderbügel zu finden war nicht so lustig. Es lief dann darauf hinaus, dass wir den Boden gewischt und die Socken mit der Fußbodenheizung getrocknet haben.

Montag, 27. Februar 2012

Pommes am Stiel

Gestern gings zum Dongdaemun Markt mit mehreren Shopping-Hochhäusern und einem Außenmarkt, von dem wir allerdings nicht viel gesehen haben weil es eisig kalt war. 
Nachdem es nur ein mini-Frühstück gab mussten wir was essen, die Wahl fiel auf Pommes am Stiel, die in der Gegend überall an kleinen Ständen verkauft werden.




Rohe Fleischmassen die am Topfrand chillen und darauf warten irgendwann mit reingeschmissen zu werden. Bei 4°C ist das schon grenzwertig, wie es im Sommer ist will ich nicht wissen



Rosa mit dem Pommes-Spieß. Die Freude war groß, bis wir das Würstchen in der Mitte entdeckt haben. Die Pommes übrigens mit Zucker bestreut und mit Ketchup und Senf verfeinert... ungewöhnlich aber nicht schlecht.



Das Würstchen hat nach ranzigem Fett geschmeckt, ich hab einfach drumrum gegessen...



Underground Market.



Shopping Market. Überall sind diese kleinen Stände die alle ähnliche Kleidung verkaufen. Man sollte meinen in einem 10-stöckigen Kaufhaus macht nicht jeder was er will sondern da gibt es einen Betreiber der seinen Laden organisiert... 



Die Stände die es überall gibt, mit Fleischspießen, Pommes am Stiel, Pfankuchen am Spieß und anderen Dingen.



K.O. nach dem langen Tag.




Abends in unserem Viertel, auf der Suche nach etwas essbarem, sind wir in eine Gruppe anderer Studenten der Hanyang gerannt. Weil die Franzosen alle schon ein Semester hier sind und ein bisschen Koreanisch können, haben wir uns angeschlossen, in der Hoffnung etwas vegetarisches für Rosa abzugreifen. Es stellte sich heraus das die 4 es doch nicht so raus haben mit dem Koreanisch, aber immerhin Bibimbab haben wir für Rosa bekommen.





Mein Essen stellte sich als Fleisch mit Fleisch in einer Fleischsoße heraus. Dazu gabs Reis und viele viele Beilagen. Das Beste waren die marinierten Gurken auf die meine Stäbchen zeigen.
Koreaner essen mit Metall-Stäbchen, aber es läuft schon ganz gut :)




In der Bar anschließend waren ca. 20 Studenten aus allen Ländern Europas. Zum "Soju", mildem koreanischen Vodka, sollen immer Beilagen dazu bestellt werden. Aber nach 10 Minuten waren die Pommes und das Würstchen eiskalt und sind dann den Rest des Abends nicht mehr angerührt worden.





THE END.

Sonntag, 26. Februar 2012

Bergsteigen in Seoul

Wir haben zusammen mit ca. 20 anderen internationalen Studenten heute die Gipfel Seouls erklommen und ganz Tapfer Frühstück und Mittagessen ausfallen lassen, nur um an ein Handy und eine Sim-Karte zu kommen.



Yeeeha, 20 € für ein gebrauchtes Prepaid Handy das zwar auf Englisch eingestellt ist, aber ausser dem Telefonbuch und der Mailbox alles auf koreanisch anzeigt. Aber Hauptsache mit den anderen in Kontakt bleiben können falls man mal die Leute aus den Augen verliert :) 





Seoul ist gar nicht so super modern und high-tech wie man/ich dachte. Es gibt viele verwinkelte Gassen, heruntergekommene Häuser und überhaupt ein wildes durcheinander an Bauten. Sehr charmant aber nicht die high-tech-city die jede Stadt Deutschlands in den Schatten stellt.
Die Metro ist super modern, und die Fußbodenheizung ist ein Traum. Die Tatsache, dass man ein Zahlenschloss als Zimmertürschloss hat ist auch genial, nie wieder Angst vorm Schlüssel-verlieren. Und die Waschmaschine mit integriertem Trockner muss ich noch ausprobieren. Ansonsten ist es hier irgendwie normal. 




Samstag, 25. Februar 2012

Umzug ins Wohnheim

Heute Morgen sind wir mit unseren Koffern losgezogen um das Wohnheim zu suchen. Natürlich sind wir einmal komplett in die verkehrte Richtung gelaufen, was bei den Gepäckmassen durchaus tragisch ist, und wurden dann von 5 Koreanern aufgegabelt. Alle 5 ca. fünfzigjährig, im Anzug und bei bester Laune, kommen uns entgegen, sehen uns mit der Karte verzweifelt nach Orientierung suchen, fragen ob sie uns helfen können und innerhalb von 5 Sekunden waren wir unser gesamtes Gepäck los, die Karte war weg und wir wurden bis vor die Wohnheimstür geleitet. Dann wurde noch kurz telefoniert damit uns jemand die Tür aufschließt und wir wurden mit einem strahlenden Lächeln verabschiedet. Ab heute sind die Koreaner die nettesten Menschen der Welt.
Zum Wohnheim. 
Das Zimmer ist klein. Ich schätze ca. 12 m^2 zu zweit. 


Perspektive vom Eingang aus:




Die Dusche hängt am Waschbecken, wie soll ich mich denn jetzt da drunter stellen?!



Zwei Schreibtische, aber nur einen mini-Kleiderschrank für 2 Weiber... den Schrank kann ich alleine schon füllen, da brauche ich keine Mitbewohnerin mehr...



Wie mussten einkaufen gehen, weil ja nichts in den Zimmern vorhanden ist ausser Möbel. Also haben wir uns auf den Weg gemacht, mit Nina, Rosas Mitbewohnerin, Bettwäsche zu kaufen. Der koreanische große Supermarkt zur prime-time Samstags nachmittags:



Das Resultat: ein unerfüllter Kindheitstraum, einmal rosa Bettwäsche mit pinken Blümchen drauf zu besitzen - NOT - aber das Muster und die Farben waren noch die schönsten für den Preis, und für was hübscheres war ich leider zu geizig... Hauptsache Teddy gefällts ;-)



Koreaner haben irgendwie ein anderes Bett-bezugs-System. Auf die Matratze kommt eine Art gesteppte Decke auf der man schläft (vermute ich jetzt mal) und die Bettdecke kriegt keinen Überzug. Leider habe ich noch keine Reinigung gefunden, aber sobald ich was finde gebe ich mein Bettzeug zum Waschen ab, das riecht alles noch so nach Chemie-Fabrik...


Mittagessen heute war gut, Cheeseburger vom Laden um die Ecke, leider kein Foto gemacht. 
Aber das Abendessen war GRAUENHAFT. Naja, man muss ja auch mal Pech haben. 
In der Shopping-Mall, in der auch der Riesen-Superkart war, wollten wir was essen. Es gab ein ziemlich großes Lokal, in dem es verschiedenste Stände gibt die das Essen in Plastikform ausgestellt haben. Wie haben uns also umgesehen und da Rosa ja vegetarisch gesucht und dann auch gefunden hat, habe ich mich einfach angeschlossen und das gleiche gewählt um nicht länger suchen zu müssen. Sah ja auch klasse aus. Das war dann das Resultat (ok, in das Ei hab ich schon reingebissen...):



Was hier wie leckere Suppe aussieht, ist in Wirklichkeit KALT!!! Kalte schlüpfrige Nudeln, rohes Gemüse, komische Soße/Suppe in die noch gecrushtes Eis reingemischt war. Mein wahrer Tod waren die Algen, die hab ich zwar größtenteils schnell runtergeangelt, aber es half alles nix, ich musste mein 7.000 koreanische Won Essen leider so zurücklassen.



Rosa war tapferer, aber die Algen hat sie auch rausgeschmissen.



Nina war am Ende die einzig Satte am Tisch. Fazit fürs nächste mal: Fleisch essen, dann ist kein Fisch drin und gekocht muss es auch werden, pah!





Das alternative Abendessen: warme Waffelbällchen in Walnussform mit Erdnussfüllung. Dazu Joghurt mit Reis-Kellogs und ein Becher (Becher vorhin gekauft, so etwas gehört auf den Zimmern auch nicht zum Inventar) Krümelkaffee. Auch so satt geworden...


Gute Nacht Friends ;-)